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CHRISTOPH DAHLHAUSEN - AUCH GRÜNKOHL VERBESSERT DAS SEHEN

  • c.art, Prantl & Boch, Galerie u. Verlag, GmbH 28b Doktor-Anton-Schneider-Straße Dornbirn, Vorarlberg, 6850 Österreich (Karte)

Licht, Farbe und Raum sind die Leitplanken meines Schaffens. Insbesondere das Licht, das natürliche und das künstliche wie auch die Interaktion des Lichts mit reflexiven und transluzenten Materialen stehen seit langem im Fokus meines Interesses. Für meine raumgreifenden Lichtinstallationen - Werkgruppe “Stabilizing Light“ - verwende ich spezielle hellblaue Leuchtstoffröhren und LED-Leuchtröhren, deren Blau leicht und flüchtig wirkt und zugleich - ähnlich wie in der Gotik - auf das Geistige verweist, das in die Kunst eingebunden ist. Ich verwende dieses synthetisch wirkende spezielle Blau auch, weil es weitgehend frei von kontextuellen Assoziationen ist.

Licht hat gerade in der Dunkelheit mehr als nur die Funktion der Beleuchtung; es war immer und ist auch ein Verweis auf das Immaterielle. Darum interessiert mich nicht das Illuminieren von Gebäuden oder Flächen, sondern mehr das Licht als Licht, als eigenständige Kraft, die auf sich selbst verweist. Diese Bedeutung des Lichts wurde in der jüngsten Vergangenheit deutlicher durch die Stromeinsparungsbedingte Reduktion der Abendbeleuchtungen.

Meine Gerüst-Licht-Installationen geben vor, eine funktionale Struktur zu sein, beschäftigten sich aber hauptsächlich ästhetisch mit Raum, Rhythmus, Licht und Farbe. Der Rhythmus der Leuchtstäbe kontrastiert mit dem Rhythmus des Gerüsts. Obwohl die Installationen im Raum dreidimensional orientiert und wahrnehmbar sind, geht es mir weniger um den skulpturalen Aspekt weniger als um das Zeichnerische und Malerische. Des Weiteren behandele ich Fragen nach der Dekonstruktion des Raumes sowie der Interaktion von Materiellem, auch dem Licht, mit dem ihn um-gebenden Raum. Dies gilt für den umbauten Innenraum wie auch den Außenraum.

Die Gerüst-Lichtinstallation entwickele ich fast immer ortsbezogen. Diese Ortsbezogenheit erstreckt sich oft auf den architekturalen Kontext, aber auch immer wieder auf den historischen. Im Raum kontrastiert die Struktur der Installation die Struktur des Raumes. Ich dekonstruiere ihn in gewisser Hinsicht. Zugleich werden durch den Abstrahlungseffekt der Leuchten einzelne Bereich des Raumes akzentuiert und besonders wahrnehmbar.

Manche Leuchten spiegeln sich in Fenstern und werden hierdurch virtuell in den Außenraum hinausgetragen. Es kommt zu einer Überlagerung der gespiegelten Leuchten und dem Blick nach draußen, in die Natur.

Gerade diese Verbindung zwischen dem Innen- und dem Außenraum reizt mich sehr.

Oft verstärke ich die Verbindung noch der Installationselemente im Innenraum mit korrespondierenden Elementen im Außenraum, die quasi wie ein „Antwort“ im Außen wirken, so als ginge die Installation von der Wand ungehindert im Außenraum weiter.

Die Verwendung von Spiegeln oder spiegelnden Flächen stellt eine weitere Möglichkeit dar, den Blick umzulenken, vom Innen zur Welt draußen und vice versa.

Christoph Dahlhausen - zu meinen Lichtinstallationen

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21. Oktober

HUBERT DOBLER ”RABBIT”